„Exklusiv & teuer“ – plural-ökonomische und wirtschaftsethische Gedanken zum Urlaub
Warum ist Urlaub nicht immer so erholsam, wie wir es gern hätten? Frisch zum Sommerbeginn hat sich Sebastian Thieme wirtschaftsethische und plural-ökonomische Gedanken zum Urlaub gemacht und öffnet Perspektiven zur (auch kritischen) Auseinandersetzung damit.
Passend zur Urlaubszeit geht die Juni-Ausgabe von Oxi dem Thema „Tourismus“ nach und dieser wird von verschiedenen Autoren kritisch beleuchten (Zahlen zum Tourismus, Geschichte, Kommodifizierung von Alltag, nachhaltiger Tourismus usw.). Sebastian Thieme hat sich dazu in seinem Beitrag „Exklusiv und teuer“ aus plural-ökonomischer und wirtschaftsethischer Sicht Gedanken über den Urlaub gemacht. Dieser wurde von den Gewerkschaften erkämpft und ermöglichte damit breiteren Bevölkerungsteilen, was bis dahin als „grand tour“ nur den wohlhabenden Schichten vorbehalten war. Mit Urlaub verbinden sich aber auch Umweltprobleme (CO2-schädliche Mobilität, Erschließung von unberührter Natur etc.), die sich in der Sogwirkung eines „demonstrativen Konsums“ verstärken können. Auf ein weiteres Problem macht Sebastian Thieme aufmerksam:
„Der bezahlte Urlaub, der einst von den Gewerkschaften erstritten wurde, sollte eigentlich der Erholung dienen. […] Gleichwohl […]: Urlaub ist nicht zwangsläufig Erholung, sondern muss individuell, besonders und ›exklusiv‹ sein, um danach etwas zum Erzählen zu haben, wodurch mensch sich von anderen abhebt […] Erholung? Eher Fehlanzeige. Was bleibt, ist das Gefühl, sich auch vom Urlaub erholen zu müssen, allerdings immer mit dem schlechten Gewissen, sich dann dem Müßiggang hinzugeben.“
Der Beitrag ist in der Juni-Ausgabe (2023) von Oxi nachzulesen, die sich hierüber (Oxi 6/23) beziehen lässt.
Autor: Sebastian Thieme