Der ambivalente Adam Smith
Autor: Sebastian Thieme
Anlässlich des 300. Geburtstages des schottischen Moralphilosophen Adam Smith (1723-1790) haben die beiden Wissenschaftsblogs „Politik & Ökonomie“ und „Theorieblog“ eine Artikel-Reihe über Adam Smith, sein Werk und seine Rezeption initiiert. Den ersten Beitrag in dieser Artikel-Reihe durfte Sebastian Thieme beisteuern: Der verdrehte Mr. Smith.
Sebastian Thieme geht dort auf die Ambivalenz des Werkes von Adam Smith ein, die sich mit der Metapher der „unsichtbaren Hand“ verbinden, wie und wo sich Smith durch radikale wirtschaftsliberale Perspektiven vereinnahmen lassen mag, aber auch wo gegenteilige Vereinnahmungsversuche unangemessen erscheinen. Die 300 Jahre Adam Smith geben aber nicht nur Anlass, sich kritisch damit auseinanderzusetzen, wie mit dem Werk von Smith umgegangen wurde. Vielmehr wäre der Geburtstag von Adam Smith ein guter Grund, um über die Vernachlässigung der ökonomischen Ideengeschichte in der Ökonomik nachzudenken. So hält Sebastian Thieme am Ende seines Beitrags kritisch fest, dass sich „‚die‘ moderne Ökonomik heute als Disziplin“ repräsentiert, „die weitestgehend ihre eigene Geschichte vergessen hat.“ Und weiter: „Der noch nicht ganz vergessene Stammvater Adam Smith lässt sich damit lediglich zu folkloristischen Zwecken auf den Tisch stellen. Deshalb liefern 300 Jahre Adam Smith der von ihm (mit-)begründeten Disziplin keinen Grund zum Feiern, sondern einen Anlass dafür, nachdrücklich auf den Reformbedarf im eigenen Haus hinzuweisen.“
Mehr dazu im Artikel „Der verdrehte Mr. Smith“ (Politik und Ökonomie).
© Bild: Politik & Ökonomie Blog