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Henning Klingen

Experten: Sozialer Friede braucht Verständigung und Engagement 

Früherer EU-Politiker Karas, Filmemacher Bobik, Journalist Rathner, Sozialethikerin Kreuzer und Juristin Grolmus diskutierten bei "ksœ-Forum" über Zusammenhang von Sozialem Frieden und Verständigung.

 

Mit einem Plädoyer für gesellschaftliche Verständigung und mehr zivilgesellschaftliches Engagement ist am vergangenen Freitag das zweite "ksoe-Forum" zum Thema Sozialer Friede zu Ende gegangen. An der Veranstaltung im Wiener Admiral-Kino, zu der die Katholische Sozialakademie Österreichs (ksœ) geladen hatte, nahmen u.a. der frühere EU-Politiker Othmar Karas, der Filmemacher Sebastian Bobik, die Juristin Leokadia Grolmus, der Journalist Christian Rathner und die Sozialethikerin Linda Kreuzer teil. Nach der Präsentation von zwei Filmen, die Studierende des Wiener SAE-Film-Instituts zum Thema "Sozialer Friede - Verständigung" produziert hatten, wurden Fragen der gesellschaftlichen Verständigung breit am Podium diskutiert.

 

Die Filme waren von einer pessimistischen Grundstimmung geprägt und drückten die Überzeugung der Studierenden aus, dass der soziale Frieden akut gefährdet sei. Unterstrichen wurde dies nochmal von dem die Filmprojekte begleitenden Regisseur Bobik: Trotz aller politisch-institutionellen Absicherungen und Mechanismen, die den sozialen Frieden gewährleisten helfen, herrsche eine "ziemliche Hoffnungslosigkeit", der er selber nur entgegentreten könne mit dem Appell, die Flucht nach vorn in die konkrete Handlung anzutreten: Sozialer Friede sei schließlich etwas, das sich nicht abstrakt in Bildern einfangen lasse, sondern das durch Interaktion von Menschen entstehe.

 

Dem stimmte auch die Wiener Sozialethikerin Linda Kreuzer zu: Sozialer Friede bezeichne eine Form des gelingenden Miteinanders; er sei "kein Zustand, den man einmal erreicht hat, sondern ein Prozess". Wo immer Menschen zusammenkommen, könne daher auch sozialer Friede eingeübt werden - selbst in Momenten, in denen vordergründig Hoffnungslosigkeit herrsche, könne in der sozialen Praxis, im Umgang miteinander etwas aufleuchten, das Zuversicht schenke, so die Sozialethikerin. Im Blick auf die Sozialen Medien plädierte Kreuzer für eine stärkere Regulierung: Online- bzw. Social Media-Plattformen seien nicht interessen-frei, sondern gehorchten wirtschaftlichen Interessen der Hersteller - daher seien sie auch nur bedingt geeignet, den sozialen Frieden zu fördern.

 

Fragiler Wert

 

Der frühere EU-Politiker und nunmehrige Präsident des Europäischen Forum Alpbach, Othmar Karas, räumte zwar ein, dass der soziale Friede ein fragiler Wert sei, der durch politische Destabilisierung und Polarisierung leide, dennoch stelle er ein weiterhin hohes Maß an sozialem Engagement gerade auch unter jungen Menschen fest. "Wir sind nicht hoffnungslos ausgeliefert, sondern es liegt in unserer Hand, Dinge zu verändern", so Karas. Motivierend könne dabei u.a. ein Blick in die Geschichte sein, um Entwicklungen zu verhindern; oder aber, um zu sehen, was schon alles erreicht wurde, so der Politiker unter Verweis auf die Geschichte der Europäischen Union.

 

Die Juristin und frühere juristische Beraterin der "Letzten Generation", Leokadias Grolmus, differenzierte, dass Hoffnungslosigkeit und Pessimismus bei der jungen Generation kein allgemeiner Zustand sei, sondern sich immer dann einstelle, "wenn man die eigene Handlungsfähigkeit eingeschränkt sieht", wenn also der Eindruck bleibe, dass Engagement - politisch, zivilgesellschaftlich - "sinnlos" sei angesichts der jeweils größeren Zusammenhänge. Dennoch gebe es gerade im Bereich der Aktivistinnen- und Aktivisten-Szene zahlreiche junge Menschen, die sich immer wieder neu engagieren. Auch das offizielle Ende der "Letzten Generation" mit ihren Protestaktionen sei vor diesem Hintergrund nicht als Scheitern zu verstehen, sondern als Einsicht, dass sich Protestformen immer wieder ändern müssen. Das Thema und das prinzipielle Engagement gegen die Klimakrise blieben jedoch aufrecht.

 

Der ORF-Journalist Christian Rathner unterstrich den Wert des klassischen Journalismus für eine gelingende soziale und gesellschaftliche Kommunikation bzw. Verständigung. Ein solide finanzierter Journalismus sei die Basis gesellschaftlicher Diskurse und reifer Wahlentscheidungen. "Journalismus kommt nicht einfach so aus dem Handy - er braucht gute Rahmenbedingungen", so Rathner, der zugleich dafür warb, die eigene Position immer wieder zu relativieren. "Lassen Sie wenigstens zehn Prozent Unsicherheit in Ihren Urteilen zu - das ist die Bedingung der Verständigung, da ja auch der andere Recht haben könnte", so der Journalist.

 

Kontakt zu Andersdenkenden suchen

 

Das Thema "Sozialer Friede" stellt ein auf drei Jahre angelegtes Schwerpunkt- und Forschungsthema der ksœ dar. Im ersten Jahr wird das Thema unter dem Fokus Verständigung bearbeitet; zwei weitere Jahre zu den Themen Gerechtigkeit und Vielfalt sollen noch folgen. "In Zeiten multipler Krisen, von Klimawandel über soziale Ungleichheit bis zu digitaler Fragmentierung, wird die Fähigkeit zur Verständigung zu einer demokratischen Kernkompetenz", schreibt der für das Forschungsdesign zuständige ksœ-Mitarbeiter und Politikwissenschaftler Johannes Webhofer in einem begleitenden Blog-Beitrag. Die Herausforderung bestehe darin, "bewusst den Kontakt zu Andersdenkenden zu suchen, zuzuhören und Orientierung zu geben, ohne dabei eigene Überzeugungen aufgeben zu müssen". Dies gelte besonders auch in digitalen Räumen, "wo Echokammern und polarisierende Algorithmen den Diskurs prägen". Hier brauche es neue Ansätze für konstruktive Kommunikation.

 

Begleitet werden die Forschungsschwerpunkte der ksœ durch eigene Fachpublikationen im Rahmen der Zeitschriftenreihe "forschung.praxis.dialog", mit dem ksoe-Podcast "Der Sozialkompass", eigenen Blog-Beiträgen sowie regelmäßigen Veranstaltungen wie dem "ksœ-Forum". 

 

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