Im Frühjahr 2021 jährt sich das Erscheinen der ersten päpstlichen Sozialenzyklika „Rerum novarum“ zum 130. Mal. Pp. Leo XIII. verstand sein Schreiben als kirchliche Antwort auf die damals zentrale „Soziale Frage“ der gesellschaftlichen Integration der Industriearbeiterschaft. Wir sind zu diesem Anlass der Frage nachgegangen, unter welchen Vorzeichen die „Soziale Frage“ heute zu formulieren sei.
Besonders drängend scheint es uns, sie in den Kontext der globalen Klimakrise zu stellen. Pp. Franziskus hat bereits 2015 in seiner Sozialenzyklika „Laudato sí“ deutlich gemacht, dass die ökologische Krise dieser Welt auch eine soziale Krise ist und eine Lösung nur gefunden werden kann, wenn der Ruf nach einer wirtschaftlichen und politischen Wende im Zeichen ökologischer Nachhaltigkeit auch deren soziale Dimensionen und Implikationen integriere und so einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbegriff entwickle.
Die Beiträge dieses Dossiers stehen ganz im Zeichen dieses Anliegens: Sie beleuchten Nachhaltigkeits-Politiken ebenso wie entsprechende technologische Lösungsansätze auf globaler, nationaler und lokaler Ebene und befragen sie kritisch in Hinblick auf ihre sozialen Auswirkungen und u.U. sogar neue Verwerfungen. Deutlich wird herausgearbeitet, dass gerade auch unter dem enormen Handlungsdruck der weltweiten Klimakrise Fragen der sozial gerechten Umsetzung von Klimapolitik kreative Antworten brauchen, damit der nötige wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Wandel eine Chance auf Erfolg hat.
Markus Schlagnitweit, Direktor der ksoe
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