Schwerpunkt: Katholische Soziallehre
„Zweck der ksoe ist die Erforschung und Verbreitung der katholischen Soziallehre sowie die Förderung ihrer Anwendung, um dem Gemeinwohl auf geistigem, kulturellem und sozialethischem Gebiet zu dienen.“ (ksoe-Statut)
Bereits seit 1958 arbeitet die ksoe im Sinne dieser Zweckbestimmung am Schwerpunkt „Katholische Soziallehre“. Die dynamischen Entwicklungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens auf seinen verschiedenen Ebenen erfordern stets von Neuem zeitgerechte Antworten. Wir schaffen Räume, um gemeinschaftlich gegenwartstaugliche Handlungsorientierungen unter sich stets wandelnden Bedingungen zu entwickeln.
„Soziallehre als Kompass“ – eine Arbeitshilfe
Diese Arbeitshilfe bietet einen schnellen Zugang zu Inhalten, Hintergründen und Belegstellen der grundlegenden Prinzipien der Katholischen Soziallehre. Er wurde mit Blick auf Schulen, Studierende, kirchliche Stabstellen und auch auf PolitikerInnen mit christlich-sozialer Verankerung erarbeitet.
Die Soziallehre der Kirche ist einem Kompass vergleichbar, der die Richtung weist, wie gutes Zusammenleben von Menschen in einer Gruppe, in einer Gesellschaft, in der gesamten Menschheitsfamilie gelingen kann. Normativ verweist die Katholische Soziallehre (KSL) dabei darauf, an welchen Haltungen und Werten sich eine Gesellschaft orientieren soll. Im Laufe der letzten 130 Jahre kirchlicher Sozialverkündigung haben sich in diesem Zusammenhang grundlegende Prinzipien herauskristallisiert. Sie dienen als verlässliche Bezugspunkte sozialethischer Reflexion. Weil diese Prinzipien in den lehramtlichen Texten aber nur selten explizit als solche angesprochen und ausformuliert werden, variiert ihre Zahl in der einschlägigen Literatur zur KSL: Die vorliegende Arbeitshilfe „Soziallehre-Kompass“ stellt neben den „klassischen“ und untereinander in einem systematischen Zusammenhang stehenden vier Prinzipien
- Personalität
- Gemeinwohl
- Subsidiarität und
- Solidarität
drei weitere Prinzipien vor, die v.a. in den Texten der KSL seit dem 2. Vatikanischen Konzil entwickelt wurden:
- vorrangige Option für die Armen
- Nachhaltigkeit und
- Dialog.
Dabei orientiert sich der vorliegende Text an der folgenden Definition von KSL:
Die Katholische Soziallehre ist die aus dem katholischen Glauben abgeleitete oder mit diesem zumindest nicht in Widerspruch stehende, in Dokumenten des kirchlichen Lehramtes anlassorientiert niedergelegte, in katholischen Denkschulen“ bzw. von bedeutenden katholischen AutorInnen vertretene Lehre vom Sozialen im weitesten Wortsinn.
(nach Oswald v. Nell-Breuning)
Weitere Angebote zur Katholischen Soziallehre
ksoe-Soziallehre-Paket:
- Kurze, prägnante Videos zu den Prinzipien der Katholischen Soziallehre
- Transkripte der Texte der Videos
- Vertiefende Texte zu den Prinzipien der Soziallehre („Soziallehre-Kompass“)
- Soziallehre-Expertise der ksoe für Vorträge und Workshops
Themen für Vorträge und Workshops: (Markus Schlagnitweit)
- Die Katholische Soziallehre. Geschichte und Grundprinzipien heute – Eine Einführung
- Einzelthemen der Katholischen Soziallehre (nach Wunsch) – Eine Vertiefung
- „Alles ist miteinander verbunden“ – Nachhaltigkeit ganzheitlich bei Papst Franziskus (Laudato sí)
- „Das Evangelium von der Arbeit“ – Biblische, theologische und sozialethische Grundlagen rund um das Thema „Arbeit“
- Bedingungsloses Grundeinkommen – Sozialethische und theologische Zugänge
- „Wozu Wirtschaftsethik?“ – Eine Einführung
- „Machen Sie mit Ihrem Geld doch, was SIE wollen!“ – Aspekte ethischer Verantwortung im Umgang mit Geld
- „Ihr seid das Salz der Erde!“ – Christsein und Politik. Grundlagen einer politischen Spiritualität
Weitere Themen auf Anfrage!
Sozialethische Forschungsstelle
2015 wurde im Geiste von P. Johannes Schasching SJ eine sozialethische Forschungsstelle an der ksoe eingerichtet: P. Johannes Schasching SJ-Fellowship
Enzyklika "Laudato si´" (2015)
Mit Studientagen, Workshops, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Publikationen zur Katholischen Soziallehre wird fortwährend dem Gründungsauftrag der ksoe entsprochen. In den letzten Jahren wurde dabei ein besonderer Schwerpunkt auf die jüngste Sozial- und Umweltenzyklika von Papst Franziskus „Laudato si´“ gelegt.
Kommentar von Paloma Fernández de la Hoz zu "Laudato si´">
Diskussionsprozesse
Von 2013-2014 koordinierte die ksoe im Auftrag des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich das Projekt „sozialwort 10+“, das zehn Jahre nach Erscheinen des Ökumenisches Sozialwortes zu einer Relektüre des Sozialwortes in Hinblick auf aktuelle Herausforderungen einlud.
Von 2000-2003 war die ksoe vom ÖRKÖ (Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich) beauftragt, das Projekt „Sozialwort“ der christlichen Kirchen in Österreich zu koordinieren (zu diesem Zeitpunkt gehörtem dem ÖRKÖ 14 Mitgliedskirchen) an. Bis 2008 hat die ksoe Initiativen zur Umsetzung des Sozialwortes angestoßen und jährlich eine Evaluierung durchgeführt.
Das Sozialwort (2003) ist nach wie vor ein wichtiger „Kompass für soziales Denken und Handeln“ in Kirchen und Gesellschaft. Das wurde auch durch das Projekt „sozialwort 10+“ bestätigt.
Den Diskussionsprozess des Sozialhirtenbriefes der Katholischen Bischöfe Österreichs (1987-1990) gestaltete ebenfalls die ksoe wesentlich mit.